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Bei Veranstaltungen, Treffen und Pilzberatung beachten Sie die geltenden Kontakt-einschränkungen wegen der Wirkung des "Corona-Virus".

Notfalls können Sie per Telefon oder E-Mail nachfragen:

 

  • Koseler Str. 25, 02923 Hähnichen. Für Ortskundige:  „Tankeshausen“  (ehemaliges Tanklager).
  • Tel.: 035894-329915; mobil: 01522-1690085.
  • Uwe_bartholomaeus@web.de      (mit Unterstrich!)

 

 

Pilze - Geologie - Oberlausitz

Geplante Wanderung zum NaturErlebnistag am 2. Mai 2021

Veröffentlicht am 15.04.2021

Naturerlebnistag 2021 - Muskauer Bergpark: Zunderschwamm, Buchen und „Stollenwiese“

Sonntag, 2. Mai 2021, 11.00 Uhr

Treffpunkt der Führung: Bad Muskau, Görlitzer Str. 7 (an der Sparkasse)

Kurzbeschreibung: Diese parkähnliche Fläche ist geomorphologisch sehr differenziert und eine sehr ansprechende Landschaft, ein Gebirge im Flachland. Viele Zusammenhänge über Bäume und Pilze sowie Geologie und Bergbaugeschichte werden sichtbar.

Länge der Strecke und Anforderungen:

  • Dauer etwa 3 Stunden.
  • etwa 5 km, einige kurze mittlere Anstiege und Pfade sowie über Wiese laufen.
  • Nicht für Rollstuhl geeignet.
  • Ansonsten familienfreundlich. Hunde an der Leine sind möglich.
  • Die Teilnahme ist kostenfrei.

Voranmeldung und Kontakt:

  • Voranmeldung erwünscht wegen unbestimmbarer Corona-Situation. Diese Veranstaltung findet statt, falls nicht ein generelles behördliches Verbot gilt.
  • Pilzberater und Geoparkführer Uwe Bartholomäus, Koseler Str. 25, 02923 Hähnichen.
  • Telefon: 035894 - 329915 und mobil 01522 - 1690085.
  • E-Mail: uwe_bartholomaeus@web.de (mit Unterstrich);
  • Homepage: www.bartholomaeus-pilze-geopark.de .

Die geplante Veranstaltung wird wegen der behördlichen Gesetze und Anordnungen ausfallen. Möglicherweise organisiere ich einen Ersatztermin.

Ich leugne nicht Corona. Aber die Strategie der offiziellen Politik macht das geistig-kulturelle und touristische Leben der Gesellschaft zunichte, ohne Corona sinnvoll zu bekämpfen. Das schreibe ich als links orientierter Mensch!

Uwe Bartholomäus 

Frühjahrslochel

Veröffentlicht am 05.04.2020; ergänzt am 15.04.2021.

In der Umgebung von Rietschen und Hähnichen habe ich ab Ende März 2020 die Frühjahrslorchel gefunden. Wissenschaftlicher Name: Gyrometra esculenta. Siehe auf dieser Website "Galerie". Nun suche ich die Pilzart für 2021, aber nicht zum Essen! Ich fand sie bisher nicht.

Dieser Pilz wächst in der sandigen Kiefern-Heide. Nach meinen bisherigen Funden nicht ganz im Sand, sondern eher etwas lehmig, nicht ganz trocken, etwas offene, belichtete Stellen. Sie wächst von Mitte März (so auch 2020) bis Anfang Mai. Spätere Funde habe ich bisher nicht festgestellt.

Ich weiß, dass es einige Fans für diesen Pilz gibt. Aber aufpassen, diese Pilzart ist giftig und hat schon ernsthafte Beschwerden verursacht. Das thermisch instabile Gift wird bei Erhitzung (oder auch Trocknung) nie vollständig beseitigt.

Trotzdem würde mich interessieren, wer ernsthaft weiß, wie der Pilz bei früheren, vielleicht auch sorbischen Familien verwendet worden ist. Denn es ist ein Unterschied, ob er als "Gewürzpilz" in kleiner Menge oder als vollständiges Essen, wie in der Nachkriegszeit, verzehrt wurde. Gibt es schriftliche Nachweise, wo ganz genau auf diese Pilzart und nicht nur auf "Pilze" in Rezepten hingewiesen wurde?

 

Sporenwurf beim Zunderschwamm

Veröffentlicht am 07.06.2020; ergänzt: 15.04.2021.

Die Rotbuchen im oberen Teil des Muskauer Bergparks, der Bestandteil des Fürst-Pückler-Parks in Bad Muskau ist, sterben in größerer Anzahl ab und müssen gefällt werden, wenn sie die Sicherheit der Wege gefährden. Es besteht immer ein Zusammenhang mit dem Zunderschwamm (Fomes fomentarius). Ich berate zum Anteil des Pilzes an dieser ohne Zweifel „komplexen Krankheit“.

Damit entstand auch die Frage, ob wie oft angenommen Fruchtkörper an Totbäumen auch tot sind oder von der Holzsubstanz noch leben und Sporen verbreiten können, was bei bestimmten Pilzarten natürlich vorhanden ist.

Eine Möglichkeit ist, nach den Sporen zu suchen. Zuerst nahm ich als Pilzberater wie auch andere Nicht-Fachleute an, dass wir im Herbst suchen müssen. Aber falsch! In „Kartierung der Porlinge der Oberlausitz“ (Frau Ingrid Dunger in Abhandlungen und Berichten des Naturkundemuseum Görlitz, 1987) fand ich die Hinweise, dass beim Zunderschwamm die Sporen im März bis Mai / Juni fliegen. Andere spezielle Pilzliteratur (z. B. „Großpilze Baden-Württemberg“ Band 1; „Der große BLV-Pilzführer für unterwegs“ von Ewald Gerhardt, 2014, S. 546, auch andere Ausgaben) bestätigt diese Zeit. In vielen allgemeinen Pilzbüchern sind solche detaillierte Angaben nicht enthalten.

An einer geschützten Stelle an einem Baumstumpf fand ich dann am 25. April und am 02. Mai 2020 tatsächlich einen weißen Sporenbelag. Andere Versuche blieben erfolglos. Meistens werden die Sporen ohne Ansammlungen vom Wind verweht werden, besonders wenn sich die Fruchtkörper hoch an Baumstämmen befinden. Anbei ein Bild des Fruchtkörpers, des „Schwammes“ mit den Sporen und ein provisorisches Sporenbild im Mikroskop.

Damit bestätigt sich, dass die Sporen im Frühjahr fliegen und dass das Leben des Pilzes auf keinem Fall mit dem Ende des Baumes beendet ist. Das ist ja auch die Funktionsweise der saprobiontischen Pilze, die totes biologisches Material zersetzen. Zunderschwamm ist parasitisch (lebenden Organismus / Wirt schaden) und saprobiontisch.

Derzeit versuche ich, dass Wachstum beim Zunderschwamm nachzuweisen, was offensichtlich im April beginnt. Das ist ein Problem, dass bei vielen kurz wachsenden Pilzarten nicht existiert. Aber der Zunderschwamm wächst mehrjährig und ruht in gewissen Zeiten.

Wer war Herr B. Hennig? Hintergrund zum "Handbuch für Pilzfreunde"

Veröffentlicht am 19.04.2020

Eine mir bekannte Pilzfreundin fragte mich, ob ich denn wüsste, wer der Herr B. Hennig ist. Sie fand diesen Namen in meinem Vortrag über Max Seidel.

Ich konnte ihr ungefähr antworten. Das wurden ein paar Zeilen mehr, denn damit landen wir in der Historie der Pilzkunde von Deutschland und der Oberlausitz.

Herr B. Hennig ist oder besser war Bruno Hennig. Er ist ein wichtiger deutscher Mykologe. Er ist an dem "Generationenwerk" Micheal / Hennig / Kreisel: "Handbuch für Pilzfreunde", zuletzt 6 Bände, dem Standardwerk über Pilze in der DDR beteiligt. Ostausgabe: VEB Gustav Fischer Verlag Jena, Westausgabe: Gustav Fischer Verlag Stuttgart GmbH.

Diese Herren haben nicht zu Dritt zusammen gesessen und haben ein Werk verfasst. Sie haben zeitlich nacheinander das Werk ergänzt, vervollkommnet und aktualisiert. Ich bin mir sicher, dass man sich von Generation zu Generation (gut) gekannt hat.

Nr. 1: Edmund Michael, deutscher Mykologe. 1849 bis 1920, geb. in Friedersdorf bei Ebersbach/OL . Gestorben in Auerbach/Vogtland. Lehrer an der Landwirtschaftsschule in Auerbach, Sohn eines Pfarrers. Er entwickelte und schrieb den "Führer für Pilzfreunde" 1. Aufl. in 3 Bänden 1895 bis 1905. Bis zum Tod sollen 6 Auflagen erschienen sein. 1999 haben die Lausitzer Pilzfreunde am Pfarrhaus eine Gedenktafel angebracht. Leider war ich damals nicht dabei, denn ich fand erst ab 2000 den Kontakt zu Pilzfreunden der Oberlausitz.

Nr. 2: Bruno Hennig, deutscher Mykologe und Lehrer, Westdeutschland/Westberlin. 1893 bis 1972. Geburtsort ist Bergholz / Pommern. 1926 wurde ihm die Weiterführung des „Pilzführers …“ übertragen, die bereits zwischenzeitlich von Roman Schulz betrieben worden ist. Der erste neue Band war 1938 fertig, aber wegen des 2. Weltkrieges nicht mehr veröffentlicht wurden. 1958 bis 1971 erweiterte er zur 5-bändigen Ausgabe "Handbuch für Pilzfreunde". Max Seidel und B. Hennig kannten sich. Das habe ich in den Fundbüchern (Naturkundemuseum Görlitz) erkannt.

Nr. 3: Hanns Kreisel: deutscher Mykologe und Biologe, DDR. Professor für Mykologie an der Universität in Greifswald. Geb. 1931 in Leipzig, gest. 2017 in Wolgast. 1975 - 1988 Fortführung des „Handbuches …“ als 6-bändige Ausgabe. Kurzausgabe für "Laien": "Taschenbuch für Pilzfreunde", offensichtlich auch gemeinsam mit Bruno Hennig. 1987 war er Herausgeber der „Pilzflora der Deutschen Demokratischen Republik. Basidiomycetes (Gallert-, Hut- und Bauchpilze), Gustav Fischer Verlag Jena. Prof. Kreisel war 1999 in Friedersdorf bei der Einweihung der Gedenktafel anwesend.

Diese 6-bändige Ausgabe ist immer noch ein Standardwerk. Nicht so bunt, wie manch andere Pilzbücher heutzutage; aber Texte und Bestimmungsschlüssel, die oft weiter helfen.

Einige Angaben zu Michael und Hennig fand ich bei Heinrich Dörfelt u.a.: Wörterbuch der Mycologie (2001). Darin steht fast nichts über H. Kreisel, außer einen Hinweis beim Eintrag von Hennig. Weiterhin fand ich im Internet die Kopie eines Artikels anlässlich des 70. Geburtstags von Bruno Hennig in der Zeitschrift für Pilzkunde von 1963 (Herausgeber: Dt. Ges. f. Pilzkunde; Vorgänger der DGfM).

Wer nun wissen möchte, wer Max Seidel war, den verweise ich auf meinen Vortrag und weitere Quellen, die dort angegeben sind. Möglicherweise befasse ich mich zukünftig wieder mal mit Max Seidel. Hinweise auf Seidel habe ich übrigens vor Jahren von der Dame erhalten, die mir jetzt die Frage gestellt hat.

Vor einigen Tagen blätterte ich in einem Pilzbuch von 1987 aus Westdeutschland, Gustav Fischer Verlag Stuttgart. Das hatte ich vor einigen Jahren gebraucht erworben. Und siehe da, ich finde die Werbung für die „Westausgabe“ des „Handbuchs für Pilzfreunde“. Da ist auch der Werdegang der Buchreihe beschrieben!



Nun in Rente

Veröffentlicht am 01.06.2020

Liebe Leser und Ratsuchende,

nun bin ich seit heute offiziell in Rente. Das heißt jedoch nicht unbedingt Ruhestand. Ganz im Gegenteil, es gibt noch viel zu tun und ich fühle mich erfreulicherweise auch noch dazu in der Lage.

Ich werde mich weiterhin den Pilzen, der Geologie in der Oberlausitz und dem Geopark "Muskauer Faltenbogen" widmen. Über betreffende Anfragen von Ihnen würde ich mich freuen. Mir geht es immer um populärwissenschaftliche Aufklärung, nicht die ganz hohe Wissenschaft, aber auch nicht um bloße Beschäftigung und Spielerei. Ich denke, das brauchen wir in der jetzigen Zeit.

Ich begleite freiberuflich weiterhin zwei anspruchsvolle Projekte: das sächsisch-tschechische Projekt "VODAMIN II" mit dem iTN-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz; ein Projekt über Zunderschwamm und anderen Baumpilzen an Buchen als Auftrag vom Fürst-Pückler-Park Bad Muskau. Über letzteres werde ich immer mal berichten.

Letztlich gibt es an dieser Homepage noch viel zu gestalten und immer wieder zu aktualisieren. Hinweise nehme ich gerne entgegen.

Mit besten Grüßen im neuen Status

Uwe Bartholomäus